Bewusstes Leben ist ein sehr weitläufiger Begriff und kann sich auf die unterschiedlichsten Lebensbereiche beziehen. Ich selbst habe ein Masterstudium in Umwelt- und Bioressourcenmanagement abgeschlossen und bemerkt, wie im Laufe meines Studiums mein Verständis dafür, was es heißen kann bewusst zu leben, enorm gestiegen ist. Mit kleinen Verhaltensänderungen, die ganz einfach in den Alltag zu integrieren sind, kann jede/r einzelne von uns viel bewirken. Wir leben auf einem Planeten der, wie jedes System, kein grenzenloses Maß an Belastung aushält und es liegt an uns, unsere Umwelt und unser Ökosystem so lange wie möglich zu bewahren.
Für mich war der Startpunkt meiner Überlegungen meine eigene Ernährung. Vegetetarierin bin ich bereits seit meinem 14 Lebensjahr und diese Ernährungsform wurde immer mehr zu einer Gewohnheit, die ich nicht weiter hinterfragte. Doch durch die Diagnose von Nahrungsmittelunverträglichkeiten – unter anderem Milchprodukte und glutenhaltiges Getreide – setzte ich mich intensiv mit meiner eigenen Ernährung und auch den Auswirkungen der konsumierten Produkte auf unsere Umwelt auseinander.
Warum also vegan?
Vegane Ernährung verzichtet auf jegliche Nahrungsmittel tierischen Ursprungs. Es gibt eine Vielzahl an Gründen sich für die Reduktion von tierischen Lebensmitteln zu entscheiden. Die Tierhaltung ist aus ethischer Sicht bedenklich, doch auch gesundheitliche Vorteile gehen mit dieser Ernährungsform einher. Ein weiterer wichtiger Motivationsgrund für vegane Ernährung können die negativen Umweltauswirkungen der Tierhaltung sein.
Dass der Klimawandel stattfindet ist mittlerweile wissenschaftlich bestätigter Fakt und wir hören viel darüber, dass CO2-Emissionen und fossile Energieträger dafür verantworlich sind. Doch nicht nur CO2 spielt eine bedeutende Rolle, wenn es um den menschlichen Beitrag zum Klimawandel geht. Auch andere Treibhausgase, vornehmlich Methan und Lachgas, haben einen starken Einfluss. Die Environmental Protection Agency bestätigte 2005, dass der globale Anstieg dieser beiden Treibhausgase weitgehend durch den erhöhten Nahrungsbedarf und die dadurch intensivierte Landwirtschaft verursacht wird. Das International Panel on Climate Change (IPCC), welches laufend Berichte zum derzeitigen Stand des Wissen im Bereich Klimawandel verfasst, veröffentlichte 2007 bereits Zahlen, die davon ausgehen, dass die Landwirtschaft 2005 für 60% der Lachgasemissionen und 50% der Methanemissionen verantwortlich war (IPCC, 2007). Jedes Lebensmittel, das wir konsumieren, hat demnach eine Auswirkung auf unsere Umwelt und verursacht dabei einen unterschiedlich hohen Treibhausgasausstoß. Tierhaltung für Fleisch- und Milchproduktion verursacht jedoch mit Abstand die höchsten Treibhausgasemissionen pro kg Endprodukt. In Summe kommt es der FAO zufolge jährlich zur Emission von 7,1 Gt CO2 Äquivalent durch die Viehzucht, was 14,5% der anthropogenen Treibhausgasemissionen entspricht. Der größte Anteil fällt dabei mit 65% auf Rinderzucht.
Je weniger Produkte tierischen Ursprungs wir konsumieren, desto geringer ist folglich unser persönlicher CO2 Fußabdruck. Meiner Meinung nach muss es keine Frage von alles oder nichts sein, sondern jede aktive Entscheidung für ein Produkt ohne tierische Anteile und für ein emissionsärmeres Produkt ist ein Gewinn.
Und warum glutenfrei?
In der westlichen Welt ist der Konsum von Weißmehl in den vergangenen Jahrzehnten enorm angestiegen. Doch nicht nur der übermäßige Konsum stellt für unseren Organismus ein Problem dar sondern auch der Glutengehalt des Getreides. Es gab einst eine Vielzahl an Getreidesorten die der Gattung des Weizens zugeordnet werden. Die heute bekanntesten sind Einkorn, Emmer oder Kamut. Heute konsumieren wir großteils industriell gezüchtete Weizensorten deren Wachstumseigenschaften und vor allem Glutengehalt so hochgezüchtet wurden, dass sie die besten Backeigenschaften aufweisen. Unser Organismus muss also, jedes Mal wenn wir industrielles Weißmehl zu uns nehmen, mit einem weitaus höheren Glutengehalt umgehen als das beim Essen von Urgetreidesorten der Fall ist. Aus diesem Grund ist mein erster Rat die Getreidesorten abzuwechseln und so weit es geht immer Vollkorn zu wählen. Um der möglichen Überreizung unseres Körpers durch Gluten entgegenzuwirken, empfehle ich jedoch auch Menschen ohne Unverträglichkeit ab und an aktiv die Entscheidung für die glutenfreie Alternative zu treffen. Unsere Natur hat uns eine Vielzahl an Getreidesorten zur Verfügung gestellt die ganz ohne Klebereiweiß (Gluten) auskommen. Die bekanntesten hier sind Reis, Hirse, Buchweizen oder Amaranth.
Schon bei der Wahl der Produkte die wir im Rahmen unserer täglichen Ernährung konsumieren ist also so einiges zu bedenken. Kaufe ich die Alternative aus biologischer Landwirtschaft, das regionale Produkt oder hat dieses Gemüse eigentlich gerade Saison? Das sind alles Fragen die wir uns manchmal bewusst stellen und an anderen Tagen an der Kasse garnicht bedenken. Jede dieser Entscheidungen hat jedoch Auswirkungen auf unsere Umwelt
Im Rahmen dieses Blogs möchte ich euch Anregungen geben, euer Leben etwas bewusster zu gestalten. Vom Ernährungsbereich über ein gutes Körpergefühl, bewusste Konsumentscheidungen, den Müll den wir verursachen und wie wir mit Energie umgehen gibt es eine Vielzahl an Themen die spannend sind! Denn es fängt meiner Meinung nach beim persönlichen Bewusstsein an. Erst dann kann es zum Setzen einer Handlung kommen, die wir nicht nur ausnahmsweise durchführen, sondern auch beibehalten und so zu einer neuen Gewohnheit machen, was in kleinen Schritten zu einer immer nachhlatigeren Lebensweise führt!